Wichtige Dokumente : Tempo 30 , Spielplatzprüfung , Grundsteuer
Vendersheimer Adventskalender, Rundgang am Samstag, den 28.12.2024 um 17:00 Uhr
Herzlich Willkommen in Vendersheim
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste,
ich freue mich, dass Sie unsere Internetseite besuchen.
Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und schauen Sie, was Vendersheim zu bieten hat und was es Neues gibt in der Gemeinde.
Für Gäste lohnt sich ein Besuch in Vendersheim!
Unsere Winzerbetriebe sind gastronomisch gut aufgestellt und bieten an verschiedenen Wochentagen abwechslungsreiche Speisen und leckere Weine.
Vom Vendersheimer Weinbergsturm aus können Sie einen tollen Ausblick über die rheinhessische Hügellandschaft genießen.
Verschiedene Veranstaltungen im Jahresverlauf bieten immer wieder einen Anlass zu einem Besuch bei uns. Die Termine können Sie jeweils hier auf der Homepage ersehen.
Wanderwege laden entlang der Weinberge zu Exkursionen in die Wissbergregion oder in die Nachbargemeinden ein.
Ich wünsche Ihnen Spaß beim Erkunden unserer Homepage und auch bei persönlichen Besuchen bei uns und freue mich auf persönliche Kontakte und gute Gespräche.
Ihre Ortsbürgermeisterin
Elfi Schmitt-Sieben
Als eines der höchstgelegenen Dörfer im Landkreis Alzey-Worms besticht der etwas abseits der Hauptverkehrsstraße gelegene Ort besonders an klaren Herbsttagen mit einem Panoramablick, der seinesgleichen sucht. Der Blick kann weit schweifen: Im Süden über das Pfälzer Bergland mit dem herausragenden Donnersberg, im Westen in den Hunsrück hinein, im Norden in den Taunus und den Rheingau und im Osten bis zum Odenwald. Bedingt durch die Höhenlage kann an nebligen Tagen oft ein Naturschauspiel der besonderen Art beobachtet werden. Die umliegenden Täler und Dörfer liegen dann im Dunst und allein Vendersheim erstrahlt im hellen Sonnenlicht. Nicht umsonst heißt eine Weinlage hier „Sonnenberg". Wie ein nach Südwesten hin geöffnetes Hufeisen umrahmen die Weinberge den idyllisch gelegenen Ort mit langer Vergangenheit.
Vendersheim – ein Dorf mit Geschichte und Zukunft
Dort, wo vor über 10 Mio. Jahren der Urrhein floss, wird heute überwiegend Wein angebaut.
Spuren einer frühen Besiedlung sind durch Funde aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, die teilweise an das Altersmuseum in Mainz abgegeben wurden, in der Vendersheimer Gemarkung nachgewiesen.
Die Ortsnamensendung -heim lässt wie bei vielen Dörfern der Umgebung auf eine fränkische Dorfgründung schließen.
Mittelalterliche Urkunden belegen, dass Vendersheim nach wechselvoller Zeit als Lehen an die Herrschaft Kempenich in der Eifel gekommen war. 1414 empfängt Brenner von Stromberg das Lehen Fenderßheim vom Lehensgeber von Kempenich… (Staatsarchiv Koblenz).Die in alten Aufzeichnungen von Vendersheim benannte Straße „Brennerthurm“, später „Brenner-turmgasse“, heute fälschlicherweise „Bremerturmgasse“ , weist auf diese Dorfherrschaft hin.
Im Reformationsjahrhundert gehörte Vendersheim zum Gebiet der Junker Faust von Stromberg. Nach dem Erlöschen des Hauses Faust von Stromberg kam Vendersheim an die Grafen zu Eltz. Diese Herrschaft dauerte bis zur Franzosenzeit 1798. Der 1798 gepflanzte Friedensbaum ist angeblich nicht angewachsen…
Zur Zeit der französischen Revolution lebte in Vendersheim Johann Franz Joseph Kaupp, gräflich Eltzcher Schulmeister, Gerichts- und Geschichtsschreiber, Glöckner, Komponist und Poet. Er berichtet über die Nöte der Bevölkerung während der Zeit von 1793 bis 1795, von der Beschlagnahme von Geflügel und Hausrat und immer wieder von Wein sowohl durch die Franzosen als auch die Preußen. Kaupp wurde im Alter von 90 Jahren nach 64 Jahren im Schuldienst pensioniert.
Vendersheim war in dieser Zeit mit einem aus Quellen gespeisten Dorfgraben mit hohen Effen sowie dem Weinheimer Tor und der Gläserpforte oder auch Saulheimer Pforte befestigt. Davon zeugen heute nur noch die Straßennamen „Am Hirtengraben“ und „An der Gläserpforte. Unterhalb des Dorfes am jetzigen Ende der Ostergasse flossen die Dorfgräben in die Weed.
1790 wurde die heutige katholische Pfarrkirche mit großer Unterstützung der Grafen von Eltz erbaut und St Martin geweiht. Die für eine kleine Dorfkirche ungewöhnlich prachtvolle Ausstattung und die wertvoll geschnitzten barocken Wangen der Kirchenbänke in der Kirche werden ebenfalls der Unterstützung der Grafenfamilie zugeschrieben.
Bereits im 14. Jahrhundert gab es in Vendersheim eine gotische Kirche mit einem frühromanischen Turm. Bis zur französischen Revolution wurde die Kirche als Simultankirche – zeitweise sogar als Trimultankirche genutzt. Da diese Kirche sich in einem baulich sehr bedenklichen Zustand befand und man sich nicht über eine Reparatur einigen konnte, wurde sie 1866 wegen Baufälligkeit niedergelegt.
Von 1792 bis 1814 war Vendersheim französisch und gehörte zum Departement Donnersberg. Die Herrschaft derer von Eltz war beendet. Die Lehensrechte und der Zunftzwang wurden abgeschafft, es galten einheitliche Gesetzbücher ( der Code Zivil ) und der Kirchen– und Adelsbesitz wurde aufgehoben. Nach der Niederlage Napoleons bei der Völkerschlacht bei Leipzig endete diese Epoche und Vendersheim wurde im Wiener Kongress dem hessischen Großherzogtum Darmstadt zugesprochen. Das war auch die Geburtsstunde Rheinhessens.
1881 wurde eine Schule erbaut – die heutige Kindertagesstätte. Um die Jahrhundertwende hatte Vendersheim 395 Einwohner. 79 Schüler wurden von einem evangelischen und einem katholischen Lehrer unterrichtet. In der Fortbildungsschule mit 16 Schülern kostete die Unterrichtsstunde 1,50 Mark.
1890/91 wurde in unmittelbarer Nähe zur katholische Kirche die evangelische Kirche erbaut.
Weil billige Weinimporte die Preise ruiniert hatten, wurde 1902 die Winzergenossenschaft gegründet. Die wirtschaftliche Not führte auch zu Auswanderungen. Trotzdem ließ man sich die Lebensfreude nicht nehmen: bei einem goldenen Vereinsjubiläum in dieser Zeit ist von Tanz in drei Sälen die Rede.
1905 wurde das Lehrerwohnhaus mit 2 Wohnungen errichtet. Als Missstand mussten die vor der Haustür errichteten Schulaborte hingenommen werden. Das Schulgut betrug 10 Hektar.
Die beiden Weltkriege hinterließen auch in Vendersheim tiefe Spuren. Über 50 Männer kehrten nicht aus den Kriegen zurück. Die beiden letzten jüdischen Familien verließen unter nationalsozialistischem Zwang ihre Heimat. 7 Personen mit Wurzeln in Vendersheim kamen in Konzentrationslagern ums Leben. Die Synagoge wurde 1939 verkauft und nach dem Krieg abgerissen.
1950 hatte Vendersheim 498 Einwohner. 321 Personen lebten von der Landwirtschaft. Es gab 2750 Obstbäume aller Art in der Gemarkung und im Dorf wurden über 1000 Hühner gehalten.
Bereits kurz nach dem Krieg begannen die Vendersheimer Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen zeitweise über 70 Vertriebene, wieder in die Zukunft zu blicken. 1954 wurde die Gemeindehalle errichtet. 1954/55 wurde eine gemeinschaftliche Gefrieranlage angeschafft und 1958 eine Großwaschküche mit Bügelmaschine. Die Bügelstunde kostete 20 Pfennig. In beiden Institutionen war dem Zeitgeist entsprechend ein Mann Vorsitzender.
1960 wurde die Raiffeisenlagerhalle errichtet, die 1995 aufgegeben wurde. 1980 entstand das Feuerwehrhaus in Eigenleistung, 1989 die moderne Teichkläranlage. Neue Wohngebiete entstanden. 1997 wurde der Kindergartenumbau gefeiert. 2006 wurde die Gemeindehalle renoviert und das Gemeindebüro ausgebaut. 2015 konnte unser Weinbergsturm eingeweiht werden.
In jüngster Zeit wurde die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt, ebenso die Beleuchtung in der Gemeindehalle in ehrenamtlichem Engagement. Die Kita wurde nach den neuesten Brandschutzvorgaben zukunftsfähig gemacht. Ein neues den heutigen Vorgaben entsprechendes Feuerwehrhaus wurde 2024 eingeweiht. Eine Dorfmoderation sichert auch privaten Bauherren Zuschussmöglichkeiten.
Moderne Winzer- und Übernachtungsbetriebe und Straußwirtschaften locken Besucher an und Bürgerinnen und Bürger mit den unterschiedlichsten Lebensmodellen und viel Engagement legen Wert auf ein gutes Zusammenleben.
Vendersheim ist eine lebenswerte Gemeinde mit einem schönen und erhaltenswerten Dorfbild, mit Sinn für Gemeinschaft und einem positiven Blick in die Zukunft.
Elfi Schmitt-Sieben Ortsbürgermeisterin
Quellennachweis: Landesarchiv Speyer, Stat. Landesamt, Dr. Steitz- unveröffentlichte Dokumentation, Bechtolsheimer, Schulrat Spang u. a.